Anlagen zur Schlammeindickung spielt eine entscheidende Rolle bei der Abwasserbehandlung, indem es den Wassergehalt des Schlamms reduziert, dadurch sein Volumen verringert und die nachgelagerte Handhabung und Verarbeitung verbessert. Durch die Konzentration des Schlamms vor der Entwässerung oder Entsorgung können Kläranlagen Energie sparen, Transportkosten senken und die Betriebseffizienz verbessern.
Die Schwerkrafteindickung ist die einfachste und kostengünstigste Methode zur Schlammkonzentrierung. Dieser Prozess beruht auf dem natürlichen Absetzen von Feststoffen unter dem Einfluss der Schwerkraft in großen Tanks oder Klärbecken. Es ist sowohl für Primär- als auch Sekundärschlamm mit mäßigem Feststoffgehalt geeignet.
Geräte zur Schwerkrafteindickung bestehen typischerweise aus einem runden oder rechteckigen Tank, der mit einem rotierenden Schaber- oder Rechensystem ausgestattet ist. Der Schlamm setzt sich am Boden ab, während der geklärte Überstand oben abgezogen wird. Der Rotationsmechanismus sorgt für eine gleichmäßige Schlammbewegung und verhindert Totzonen, in denen sich Feststoffe ungleichmäßig ansammeln könnten.
Die Schwerkrafteindickung ist bei Schlamm mit wenig absetzbaren Feststoffen oder hoher Viskosität weniger wirksam. Der Prozess kann langsam sein und große Tankflächen erfordern. Auch saisonale Temperaturschwankungen können die Absetzgeschwindigkeit beeinflussen.
Bei der mechanischen Eindickung werden Geräte wie Rotationstrommeleindicker, Siebbandpressen oder Zentrifugen eingesetzt, um den Konzentrationsprozess zu beschleunigen. Diese Systeme sind für die Handhabung von Schlamm mit einem breiten Spektrum an Feststoffgehalten konzipiert und verbessern die Effizienz im Vergleich zur Schwerkrafteindickung.
Rotationstrommeleindicker bestehen aus einer langsam rotierenden Trommel mit einem feinmaschigen Sieb. Der Schlamm wird in die Trommel eingespeist und das Wasser läuft durch das Sieb ab, während die Feststoffe zum Austragsende transportiert werden. Dieses Verfahren ermöglicht einen kontinuierlichen Betrieb und eine höhere Eindickungseffizienz.
Bandpressen-Eindicker verwenden eine Reihe beweglicher Bänder, um Wasser aus dem Schlamm zu pressen. Mechanische Walzen üben Druck aus, wodurch der Feuchtigkeitsgehalt allmählich verringert wird. Diese Ausrüstung ist besonders effektiv für kommunale und industrielle Schlämme mit höherem Feststoffgehalt.
Zentrifugalverdicker nutzen eine Hochgeschwindigkeitsrotation, um Feststoffe anhand von Dichteunterschieden vom Wasser zu trennen. Sie erreichen hohe Eindickungsverhältnisse bei kompakter Stellfläche und eignen sich daher für Anlagen mit begrenztem Platzangebot oder für spezielle Industrieanwendungen.
Mechanische Eindickanlagen erfordern einen höheren Energieverbrauch und eine regelmäßige Wartung. Die anfänglichen Kapitalkosten sind im Allgemeinen höher als bei Schwerkrafteindickungssystemen. Für komplexe Vorgänge kann geschultes Personal erforderlich sein.
Die Flotation mit gelöster Luft (DAF) ist eine fortschrittliche Methode, die Mikrobläschen nutzt, um Feststoffe an die Oberfläche zu schweben. Der Schlamm bildet eine verdickte Schicht, die anschließend mechanisch entfernt wird. Diese Technik ist besonders effektiv für Schlamm mit geringer Dichte, fein oder chemisch behandelt.
In DAF-Systemen wird Wasser unter hohem Druck mit Luft gesättigt und dann bei Atmosphärendruck in den Schlamm abgegeben. Die entstehenden Mikrobläschen heften sich an die Schlammpartikel und erhöhen so den Auftrieb. Ein Skimmer sammelt den schwimmenden Schlamm, während geklärtes Wasser aus dem System austritt.
DAF-Systeme sind teurer in der Installation und im Betrieb und erfordern Energie für die Luftkomprimierung und das Pumpen. Eine regelmäßige Wartung von Kompressoren, Skimmern und Luftsättigern ist unerlässlich. Zur Verbesserung der Flotationseffizienz kann auch eine ordnungsgemäße Chemikaliendosierung erforderlich sein.
| Typ | Typische Feststoffkonzentration | Vorteile | Einschränkungen |
| Schwerkraftverdickung | 2–5 % | Niedrige Kosten, einfach, geringer Energieverbrauch | Große Stellfläche, langsam, weniger effektiv bei niedrig absetzendem Schlamm |
| Mechanische Verdickung | 4–8 % | Schnell, kompakt, vielseitig | Höherer Energieverbrauch, mehr Wartung, teurer |
| DAF-Verdickung | 5–10 % | Wirksam für feinen oder chemisch behandelten Schlamm | Hohe Energie- und Betriebskosten, erfordert Wartung und Chemikalien |
Die Auswahl der geeigneten Schlammeindickungsausrüstung hängt von der Schlammart, der Anlagenkapazität, der verfügbaren Stellfläche und dem Budget ab. Die Schwerkrafteindickung ist für große Volumina mit mäßigem Feststoffgehalt kostengünstig, mechanische Eindicker sorgen für eine schnellere Verarbeitung und Vielseitigkeit und DAF-Systeme zeichnen sich durch die Handhabung von feinem oder chemisch behandeltem Schlamm aus. Die richtige Auswahl der Ausrüstung sorgt für eine effiziente Schlammkonzentration, senkt die Kosten für die nachgelagerte Verarbeitung und optimiert die gesamten Abwasserbehandlungsvorgänge.